Offenbach stellt auf sparsame LED-Leuchten um

Nicht nur lange halten sollen sie, sondern auch zuverlässig und sparsam sind sie, die LED-Leuchten. Im Lauterborn in Offenbach werden sie nun großflächig zum Einsatz kommen, für drei Jahre sind sie vom Energieversorger EVO getestet worden. Doch sind diese auch nicht schädlich für die Insekten?

Bei seiner Aussage, LED ist Ok bleibt aber der Wuppertaler Stadt- und Lichtplaner Jochen Karow. Für die Umrüstung städtischer Straßen-, Platz- und Parklaternen auf die Leuchtdioden-Technik wirbt der Fachmann. Geteilt wird diese Ansicht auch vom Naturschutzbund (Nabu) Deutschland. Ganz wenige Insekten werden vom neutral-weißen Licht angelockt, noch besser ist es bei warm-weißem Licht, weil dieses kaum in einem Lichtspektrum strahle. Weiter heißt es von Seiten des Nabu, dass Vögel und Fledermäuse geschützt werden, denn LED-Licht kann zielgenau gesteuert werden und ist fast verlustfrei zu dimmen. Das bringt auch bei der Nachtabsenkung Einsparpotenziale.

In leicht grün schimmerndes Licht tauchen noch heute im Stadtteil Lauterborn die HQL-Lampen, deren Betrieb ab 2015 gesetzlich verboten ist. Einem alten Stadtverordnetenbeschluss von vor 14 Jahren zufolge sollen sparsame Lampen straßenweise bei der Erneuerung zum Einsatz kommen. Doch wird nun flächendeckend in diesem Jahr begonnen alle 258 Koffer- und 281 Pilzleuchten auf die energieeffiziente LED-Technik umzurüsten, mit Blick auf das HQL-Verbot. Schwächer beleuchtet werden die Anliegerstraßen und stärker die Zufahrtsstraßen. Um ein homogenes Gesamtbild zu erhalten, wurde im Stadtparlament beschlossen, die Masten und Standorte beizubehalten und schrittweise die Leuchten nur von einem Hersteller auszuwechseln. Besonders für die großflächige Umrüstung auf die moderne Beleuchtungs-, Steuer- und Regeltechnik eignet sich nach Einschätzung der Stadt für Lauterborn, weil der 44 Hektar große Stadtteil schon fast eine abgeschlossene Einheit darstellt mit dem Stadtwald und den Hauptverkehrsstraßen.

Die Kosten für die Umrüstung liegen bei 450.000 Euro. Davon beantragt sind aus dem Förderprogramm „Klimaschutztechnologien bei der Stromnutzung“ des Bundesumweltministeriums 112.000 Euro. Die Kosten für einen Umrüstung auf Natriumdampf-Leuchten würde 312.000 Euro betragen, doch würde die Stadt keine Fördermittel dafür erhalten. Schon nach fünf Jahren soll sich der Umstieg auf die teureren aber sparsamen und langlebigen LED-Leuchten amortisiert haben. Gegenüber den NAV liegt die Energieeinsparung bei über 20 Prozent und sogar bei 90 Prozent gegenüber den HQL. Selbst der CO2-Verbrauch wird viel niedriger, denn bei 220.000 Kilogramm liegt diese Einsparung.