Die LED-Sparlampe ist mit fallenden Preisen auf dem Vormarsch – neue Technologie überzeugt zunehmend auch Privatkunden.
2013 könnte dem Hightech Nachfolger der Glühlampe zum Durchbruch verhelfen. Nach dem endgültigen Aus für das beliebte Leuchtmittel ist die LED-Technologie auf dem besten Weg sich als würdiger Nachfolger zu erweisen. Ehemals als Statusanzeige in Haushaltsgeräten im Einsatz tritt sie jetzt als Allgemeinbeleuchtung ihren Siegeszug in die Wohnzimmer an. Noch sind die Leuchtmittel teurer als ihre Mitbewerber, doch die Preise sinken und machen sie jetzt auch für Privatverwender attraktiver.
Die Vorteile liegen auf der Hand. Bis zu 90% Stromersparnis gegenüber der herkömmlichen Glühlampe kann mit einer
Licht emittierenden Diode erzielt werden. Die Leuchtdioden haben eine sehr hohe Lebensdauer, entwickeln kaum Hitze und haben keine Einschaltverzögerung. Auch die Qualität der Beleuchtung entspricht den Sehgewohnheiten der Verbraucher.
Die Unternehmensberatung McKinsey rechnet damit, dass die Festkörperbeleuchtung schon im Jahre 2016 rund 60% der Umsätze im Lichtmarkt ausmachen wird.
Im gewerblichen Bereich sind die LEDs längst etabliert. Schon 2007 setzte Düsseldorf als erste Stadt in Deutschland auf diese Technologie in der Straßenbeleuchtung. Der Möbelriese IKEA hat besonders ambitionierte Ziele. Die Schweden möchten ab 2016 nur noch die Licht emittierenden Dioden als Leuchtmittel anbieten*.
Doch noch sind die Umsätze bei den privaten Konsumenten vergleichsweise gering.
Die Kunden kaufen zögerlich, obwohl die Baumärkte viel Mühe darauf verwenden, die neue Leuchttechnik verkaufsfördernd im Laden zu platzieren.
Häufig ist vor allem der Preis ausschlaggebend. Viele Kunden entscheiden sich für günstigere Alternativen wie Halogen- oder Energiesparlampen.
Nach Ansicht von Bettina Wilke, der für Lampen zuständigen Markenmanagerin von Osram, herrscht auch viel Unsicherheit**.
Nach den Erfahrungen mit der ungeliebten Energiesparlampe fragen viele Endverbraucher nach der Qualität der Beleuchtung und ob die LEDs überhaupt in klassische Drehgewinde passen.
Die Branche setzt unterdessen alles daran, die Glühbirne zu kopieren, was Lichtfarbe, Abstrahlwinkel und die Helligkeit anbelangt. Vor allem an der Preisschraube wird kräftig gedreht. In Branchenkreisen geht man davon aus, dass im Laufe des Jahres einen 60-Watt-Ersatz unter zehn Euro den Markt erobern wird.
Ein weiterer Bereich, in der die Allgemeinheit künftig von der Festkörperbeleuchtung profitieren wird, ist die Medizin. Denn blaues LED Licht hat verschiedene heilende Effekte auf den Körper, z.B. kann es den Schlafrhythmus regulieren und Rückenschmerzen positiv beeinflussen.
*, ** Quelle: Die Welt vom 28.11.12