
In drei deutschen Orten gibt es seit kurzer Zeit ein neues und innovatives Beleuchtungsmodell: sensorgesteuerte LED-Technik, die die Radwege beleuchtet. Neben Göttingen und Eberswalde wird die Technik auch seit Anfang August in der Gemeinde Lilienthal im Landkreis Osterholz. Die neue Beleuchtung brennt dabei nicht mehr die ganze Nacht hindurch. Sie schaltet sich nämlich nur noch ein, wenn sie tatsächlich auch gebraucht wird. Dabei wird mit der neuen LED-Beleuchtungstechnik das Strom sparen mit dem Sicherheitswunsch der Bevölkerung vereint, wie der Lilienthaler Bürgermeister Willy Hollatz bei der Vorstellung des Projektes erklärte. Die Funktionsweise der Radweg-Beleuchtung ist dabei recht einfach. Wenn auf dem Fußgänger- und Fahrradweg kein Betrieb ist, bleiben die LED-Lampen in Warteposition und brauchen somit so gut wie keine Energie.
Einer Untersuchung zufolge nimmt die Straßenbeleuchtung im Landkreis Osterholz einen großen Teil der Stromkosten ein. Wie die Studie zur „Energiewende 2030“ nämlich hervorbrachte, liegt der Stromverbrauch für die Straßenbeleuchtung bei 25 Prozent in den Kommunen im Kreis Osterholz – und damit an zweiter Position. Größter Stromfresser sind die Kläranlagen mit 31 Prozent, an dritter Stelle rangieren die Schulen mit 24 Prozent. Der erste Test in Lilienthal wird dabei in einem kleinen Abschnitt ausgeführt. Insgesamt gibt es in Lilienthal derzeit 2.525 Straßenleuchten, wovon bislang 41 mit LED-Technik ausgerüstet sind. Zuvor wurde das LED-Beleuchtungsmodell für die Radwege schon in Eberswalde und in Göttingen getestet worden. Bei insgesamt 15 Straßenlaternen in Lilienthal wird seit Anfang August getestet. Bisher kamen dort Quecksilber-Dampfleuchten mit 80 Watt Verbrauch in der Stunde zum Einsatz. Die LED-Leuchten hingegen benötigen im Normalbetrieb maximal 27 Watt.
Der entscheidende Einspareffekt wird jedoch insbesondere durch die neue Sensortechnik erzielt. Eine Art Kamera erfasst Bewegungen und gibt diese als Impuls an die LED-Lampen weiter. Dabei werden aber natürlich keine Bilder aufgenommen. Insgesamt drei LED-Leuchten sorgen danach untereinander für eine Art Kommunikation. Sie werden also bei Bewegung eingeschalten. So wird für Radfahrer und Fußgänger eine fortlaufende Strecke in gleichen Maßen aufgehellt. Wenn die Bewegung ausbleibt, schalten sich die Lampen nach einer Minute wieder aus. Eine Ausnahme sind Kreuzungsbereiche, dort werden die LED-Lampen in der Warteposition nur auf 40 Prozent heruntergefahren – aus Sicherheitsgründen.