Jetzt hat in Dresden die Montage der neuen modernen LED- Brückenbeleuchtung am „Blauen Wunder“ mit einer mehrwöchigen Verspätung begonnen. Bald kann die Brücke nachts erstrahlen, denn Ende November soll die Montage fertig sein. Wir hatten ja schon vor kurzer Zeit über dieses Projekt berichtet.
Die ersten LED-Strahler in der Mitte auf den Hauptbändern der Loschwitzer Brücke werden derzeit von Monteuren der Firma Höhne Elektro aus Radebeul installiert. Das schöne Wetter ist ein Vorteil für die Spezialisten, dadurch haben sie die Möglichkeit viele der Leuchten anzubringen. Wenn die Brücke fertig ist, zieren insgesamt 60 LEDs das „Blaue Wunder“.
Dass die Brücke abends und nachts angestrahlt wird, fanden nicht alle richtig. Denn nachtaktive Tiere wie Fledermäuse könnten durch die Beleuchtung irritiert werden, war die Meinung von Cornelia Munzinger-Brandt (Grüne). Offenbar unbegründet ist diese Sorge. Diese Problem wurde schon im Konzept für die Brücke berücksichtigt, denn die Lichtgestalterin Ute Zwicker hat auch dies bedacht. Da die LED-Lampen keine Abstrahlung wie herkömmliche Leuchten im UV-Bereich haben, meinte die Lichtgestalterin, habe sie empfohlen, diese einzusetzen. Die Tiere, die nachts aktiv sind, können dieses UV-Licht verstärkt erkennen, doch Menschen sehen es nicht. Nicht allzu viele Untersuchungen gebe es dazu, doch orientieren sich Fledermäuse neben ihrer hauptsächlichen Navigation per Echolot auch an UV-Licht, hätten vor wenigen Jahren Wissenschaftler herausgefunden, sagt Zwicker. Bei dem Lichtkonzept für das Wahrzeichen im Osten von Dresden wurde ebenfalls an noch kleinere Tiere gedacht. Getestet wurden vom Umweltamt Dresden verschiedene Lampen, die für das Blaue Wunder in Frage kommen sollten. LED-Lampen, die eine möglichst geringe Anziehungskraft auf Insekten ausüben, sind dann ausgewählt worden. Ende November soll dann der Probebetrieb starten, laut der Rathaussprecherin Nora Jantzen.
Der Brückenschlag-Chef Stefan Kreuzer sagt: Bisher hatte es von der Stadt kein Geld gegeben, um die Brücke „Blaues Wunder zu beleuchten.
Von einer ganz ungewohnten Seite zeigte sich dann der Baubürgermeister Jörn Marx (CDU), als im September dieses Jahres plötzlich die Finanzierung stand. Zum „romantischen Licht“ erklärte er die Brückenbeleuchtung mit geradezu poetischem Unterton. Der lange Streit um das Geld gerät in Vergessenheit, nachdem offensichtlich auch die Fledermäuse von der LED-Beleuchtung profitieren.